Schnelle Einführung der sargfreien Bestattung wegen Corona

Bild: Timo Spreen

Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt der Region Osnabrück

Die SPD Migration & Vielfalt fordert angesichts der Herausforderungen im Zuge der Corona-Krise die schnelle Einführung einer sargfreien Bestattung in der gesamten Region Osnabrück. Aufgrund der Reisebeschränkungen sei die Überführung eines Leichnams in Länder, in denen sargfreie Bestattungen möglich sind, nicht möglich.

„Die Pandemie hat unser Leben im Griff: Manche können ihrer Arbeit nicht nachgehen, unsere Kinder können nicht die Kita oder Schule besuchen und viele machen sich Sorgen um Angehörige“, beschreibt Yasir Sivük, Sprecher der SPD Arbeitsgemeinschaft Migration & Vielfalt, die Situation. Die Einschränkungen machten jedoch nicht am Ende des Lebens halt. So sei es in der Vergangenheit üblich gewesen, dass der Leichnam muslimischer Gläubiger in muslimisch geprägte Länder zu überführen, um eine rituelle Bestattung zu ermöglichen. Dies stelle sich in Zeiten der Covid19-Krise schwierig dar: „Aufgrund der bestehenden Reiseauflagen ist es sehr schwer die Verstorbenen in andere Länder zu überführen. Jedoch ist es selbst engsten Familienmitgliedern quasi unmöglich von dem Angehörigen in dem entsprechenden Land Abschied zu nehmen“, erläutert Sivük die Situation von trauernden Muslimen derzeit. Dies stelle die Trauernden vor eine fast ausweglose Situation. „Für die meisten Menschen ist die ewige Ruhestätte von hoher Bedeutung und spendet den Angehörigen Trost. Trauernde Muslime müssen in unserem Land, in unserer Region, die Möglichkeit bekommen nach den Regeln ihrer Religion Abschied von ihren Angehörigen zu nehmen. Die Möglichkeit einer sargfreien Bestattung bedeutet für Menschen in unserer Region eine Sorge weniger in dieser schweren Zeit“, begründet Yasir Sivük die Forderung der SPD Migration & Vielfalt.

Gefragt seien nun unbürokratische Genehmigungen sargfreier Bestattungen in der Region Osnabrück: „Sofort müssen entsprechende Sondergenehmigungen für die Einzelfälle ausgesprochen werden. Mittelfristig muss aber auch, unabhängig von Corona, die Möglichkeit geschaffen werden, flächendeckend muslimische Beisetzungen in Stadt und Landkreis Osnabrück durchzuführen“, so Sivük abschließend.