Am vergangenen Donnerstag gründete sich in der Lagerhalle die neue Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt der SPD-Region Osnabrück. Als Sprecher*innen wurden Elena Habben, Yasir Sivük und Konstantin Klimenko gewählt. „Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft ist ein überfälliger Schritt, wenn wir als Partei auch die Vielfalt der Region repräsentieren wollen“, so Yasir Sivük zur Gründung der AG Migration und Vielfalt in der SPD. Immerhin leben in der Stadt Osnabrück schon allein 52.000 Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund. „Diese Menschen haben die gleichen Rechte wie alle anderen. Jedoch wissen viele nicht, was das für Rechte sind und fühlen sich dadurch auch nicht als Mitglied unserer Gesellschaft und dadurch nicht in unserer Mitte aufgenommen“, erklärt Elena Habben, die selbst einen Migrationshintergrund hat und sich als EU-Bürgerin fühlt. „Wichtig ist, dass die Menschen sich auch hier zuhause – beheimatet – fühlen und dies möchten wir durch die Arbeit in der neuen Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt erreichen. Auf Menschen mit Migrationshintergrund zugehen, zuhören und sich für sie einsetzen“, führt Sivük weiter aus.
Erste Ziele und Aufgaben wurden bereits am Donnerstagabend in gemeinsamer Runde gesammelt und zum Teil bereits beschlossen. So setze sich die neue Arbeitsgemeinschaft für die Förderung von Sprach- und Integrationskursen ein. „Eine gelungene Integration beginnt mit der Sprache. Sprache ist der wichtigste Schlüssel zur Integration“, betont Habben. So setzte sich am Abend Yasir Sivük mit seinem Antrag zur sargfreien Bestattung für viele Mitbürger*innen ein. Schließlich sei in Niedersachsen eine sargfreie Bestattung nur aus wichtigem Grund gestattet. Dies stelle für viele Mitbürger*innen eine erhebliche Einschränkung ihrer Religionsfreiheit dar. „Einige Mitbürger*innen unseres Landes sehen sich gezwungen, nach dem Tod sich nicht in Deutschland bestatten zu lassen, da dies in Deutschland nicht so erlaubt ist, wie ihre Religion es vorschreibt. Es ist traurig und nicht würdevoll, wenn Menschen, die ihr Leben lang in Deutschland gelebt und gearbeitet haben, nicht in ihrem bekannten Umfeld beerdigt werden können. Viele, insbesondere Kinder, haben dadurch nach dem Tod der Eltern keinen Ort in unmittelbarer Nähe, wo sie in Ruhe gedenken können“, begründet Yasir Sivük und öffnet damit ein wichtiges und sensibles Thema.
Konstantin Klimenko möchte sich verstärkt für die Arbeit und den Austausch mit Behörden einsetzen: „Oftmals gibt es Missverständnisse, ob durch kulturelle oder sprachliche Barrieren. Die Kommunikation ist ein großes Problem, aber auch lange Wartezeiten bei der Ausländerbehörde verunsichern Migrant*innen und schaffen Unmut“. Viele Themen und Herausforderungen warten noch auf die neue AG Migration und Vielfalt. Nach der Veranstaltung tauschten sich die über 25 Teilnehmenden in netter Atmosphäre über ihre Erwartungen und Wünsche an die neue Arbeitsgemeinschaft der SPD Osnabrück-Stadt und Osnabrück-Land aus. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen und können Kontakt unter migrationundvielfalt@nullspd-osnabrueck.de aufnehmen.