„Keine Beruhigungspille für das soziale Gewissen der Stadt, sondern das Aufputschmittel für Vielfalt!“
Im Confusion waren alle Plätze belegt und um die Theke herum wurde es eng, als der Vorsitzende der SPD Osnabrück, Manuel Gava, das Gründungstreffen der SPDqueer Osnabrück eröffnete: „Die Gründung ist ein überfälliger Schritt. Als Partei wollen wir nah an den Osnabrückerinnen und Osnabrückern sein. Unser Ziel bleibt eine Stadtgesellschaft frei von Ausgrenzung und Diskriminierung“, so Gava. Die große Resonanz hatte die Notwendigkeit einer queeren Arbeitsgemeinschaft nochmals bestätigt. Aus diesem Grund hatte die Partei die Gründung einer queeren Arbeitsgemeinschaft in Osnabrück von Beginn an unterstützt und ist nun stolz auf die zeitnahe Gründung.
Als Vertreter des Bundesvorstandes der SPDqueer gratulierte Eric Böttcher zur Gründung einer weiteren Gruppe in Niedersachsen: „Die vergangenen Christopher-Street-Days u. a. in Osnabrück, Hannover, Oldenburg und Cloppenburg waren für die Community ein voller Erfolg. In Teilen auch dank unserer Unterstützung. Jetzt gilt es, dem gelungenen ersten Osnabrücker CSD auch zukünftig zum Erfolg zu verhelfen.“
Die Teilnehmenden tauschten auf der Veranstaltung ihre Erwartungen und Wünsche an die neue Arbeitsgemeinschaft der SPD aus. Für die SPDqueer gehe es nun darum, die bestehenden Angebote in Osnabrück zu stärken und weiter auszubauen. Die bisherigen Angebote reichen noch nicht aus: „Teilweise fühlen wir uns hier einfach nur abgespeist. Wir wollen gar keine Extrawürste, wir wollen lediglich ein sichtbarer Teil dieser Stadt sein. Schließlich haben wir Bedürfnisse wie alle Menschen“, so Ignacio Mendez, einer der Sprecher der SPDqueer, zu den kommenden Aufgaben. An Ideen mangele es der neuen Gruppe bereits jetzt schon nicht: beispielsweise arbeite man bereits an Konzepten für queere Wohnformen in Osnabrück oder Angebote während der Coming-Out-Phase. Zum neuen Vorstand wählten die Mitglieder ein Sprecher-Team, bestehend aus Wiebke Karneth (44), Christian Renz (28) und Ignacio Mendez (41). Stellvertretend für den neuen Vorstand versprach Ignacio Mendez: „Wir haben uns heute in Osnabrück gegründet, um zu bleiben. Wir sind keine Beruhigungspille für das soziale Gewissen der Stadt. Wir sind das Aufputschmittel für Vielfalt!“
Die SPDqueer ist eine Arbeitsgemeinschaft der SPD. In Osnabrück finden regelmäßige Treffen an jedem ersten Mittwoch des Monats um 19:30 Uhr im Confusion (Pottgraben 27, 49074 Osnabrück) statt. Interessierte sind herzlich willkommen. Kontakt können Interessierte unter spdqueer@nullspd-osnabrueck.de aufnehmen.