„Niedersachsen ist kein gallisches Dorf!“

Studiengebühren: Frank Henning weist auf Isolierung des Landes hin. "Falls CDU und FDP in Niedersachsen weiter starr und dogmatisch am bundesweit gescheiterten Modell unsozialer Studiengebühren festhalten, droht unserem Bundesland eine komplette Isolierung. Diese Unbelehrbarkeit ist ein fatales Signal für Forschung und Lehre", betonte der Landtagskandidat und Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Frank Henning.

Der SPD-Sprecher bezog sich auf aktuelle Meldungen, nach denen derzeit selbst die CSU in Bayern darüber nachdenke, die dortigen Studiengebühren abzuschaffen. Nur dort und in Niedersachsen gebe es derzeit die Praxis, von Studierenden pro Semester 500 Euro einzuziehen.

Als Anlass, der die Bayern zu diesem Nachdenken bewege, gelte offenbar nicht zuletzt die Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, der bereits ein Volksbegehren der Freien Wähler gegen die Gebühren zugelassen hat. Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer will das Thema jetzt laut Medienberichten in der Partei zur Diskussion stellen. Überlegt werde danach inzwischen sogar, ob die Studiengebühren nicht schon vor dem Start des Volksbegehrens gekippt werden könnten, zumal viele von einem Erfolg dieses Votums ausgingen.

"Sollten die Studiengebühren in Bayern abgeschafft werden, kommt auf Niedersachsen die bundesweit belächelte Rolle des berühmten gallischen Dorfes aus Asterix-Heften zu, in dem Herr Mac Allister sich als eine Art Mac Majestix aufspielt", spottet der SPD-Kandidat. In Wahrheit sei das Problem aber weit ernster:

"Auch aus kommunaler Sicht sind Studiengebühren schlichtweg eine Katastrophe. Sie halten nicht nur Arbeitnehmerkinder vom Studium ab, sondern führen – insbesondere angesichts der Nähe zu nordrhein-westfälischen Hochschul-Städten – zu einem eklatanten Standortnachteil Osnabrücks", erklärte der Landtagskandidat abschließend.