
Der Vorsitzende des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments, der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote, fordert deshalb die 27 EU-Energieminister und die nationalen Atomaufsichtsbehörden, die am Dienstag, 2. Oktober 2012, in Brüssel zu einer Krisensitzung zusammenkommen, auf, die besonders risikoreichen Atomkraftwerke sofort abzuschalten und einen europäischen Ausstieg aus der Atomkraft einzuleiten.
Groote teilt mit: "Der Stresstest ist gut – aber er darf keine Beruhigungspille bleiben. ‚Praktisch alle Anlagen‘ in Europa weisen laut Stresstest zum Teil schwere Sicherheitsmängel auf, vor allem die AKW in Frankreich. Aber auch die deutschen Meiler lassen erheblich zu wünschen übrig. Deren Erdbeben-Warnsysteme sind unzureichend und die Leitlinien der Internationalen Atomenergiebehörde (AAEA) bei schweren Unfällen sind von deutschen Betreibern nicht voll umgesetzt worden.
Das alles lässt nur eine Entscheidung zu: Die Minister und die EU müssen mit aller Kraft den Ausstieg aus der Atomenergie in Europa beschließen. Bis 2020 müssen erneuerbare Energien 40 Prozent des Strombedarfs decken."