Einsicht ist der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung

Mit Verwunderung reagieren die Jusos Osnabrück-Stadt auf die gemeinsame Pressemitteilung der Jungen Union und der Jungen Hochschulgruppe, in welcher sie die Abschaffung der Studiengebühren fordern. Nach Jahren steigender Ungerechtigkeit an niedersächsischen Hochschulen scheint die JU endlich begriffen zu haben, dass sie mit ihrer bisherigen Befürwortung der Studiengebühren isoliert sind.

Die Jusos begrüßen, dass auch die JU endlich begriffen hat, dass Studiengebühren schädlich sind. Dennoch kritisieren die Jusos die Fokussierung auf die Entscheidungskriterien der JU: „Eine Sache scheint die Junge Union dennoch nicht zu verstehen, Studiengebühren sind keine Frage von Wettbewerbsvorteilen, sondern eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Studiengebühren sind eine Bildungsbremse“, erklärt Lasse Thorwesten, stellv. Vorsitzender der Jusos.
Auf Anfrage von SPD und Grünen im Bundestag konnte die Bundesregierung keinen Nachweis über Qualitätsverbesserungen im Studium bringen. „Das Fachgespräch im Bundestag im Januar zeigte eindeutig, dass den Befürwortern der Studiengebühren die Argumente ausgehen“, erläutert Tiemo Wölken, Vorsitzender der Jusos.
Die Bildungs-Proteste in den letzten Jahren haben gezeigt, dass es für Studiengebühren keine Mehrheit in der Gesellschaft gibt. Sie können die Qualität der Lehre nicht verbessern und fördern die soziale Selektion.
Neben den Studiengebühren sehen die Jusos auch in anderen Hochschulbereichen verstärkt Handlungsbedarf. So stellen die Osnabrücker Jungsozialisten auf der vom 14 – 15. April in Osnabrück stattfindenden Landeskonferenz einen Antrag zur Verbesserung der Situation von Promovierenden.
„Die JU ist bildungspolitisch endlich auf dem Weg der Besserung. Einsicht ist schließlich der erste Schritt zur Besserung. Allerdings zeigen die Angriffe auf die studentische Selbstverwaltung auch, dass die JU immer noch viel lernen muss“, hält Wölken abschließend fest.