
Zudem teilen die Jusos die Befürchtung, dass eine solche Steuer den Studienstandort unnötig unattraktiv macht, da neben den Studiengebühren auch noch die Steuer anfällt. Für die Jusos ist eine mittelfristige Betrachtung der Studierenden-Zahlen ausschlaggebend. „In wenigen Jahren wird die Zahl der Studenten sinken und ein aktives Werben beginnen. Osnabrück muss dann zum einen den Standortnachteil der Studiengebühren ausgleichen und zum anderen erklären, warum man jungen Menschen mit einer kommunalen Studiengebühr belastet.“, erklärt Tiemo Wölken, Vorsitzender der Jusos.
Als einzige Hochschulstadt in Niedersachsen würde nur Hannover eine Zweitwohnungssteuer erheben, alle anderen Hochschulstädte hätten den abschreckenden Charakter erkannt und würden auf positive Anreize, wie Begrüßungsgelder oder andere Vergünstigungen setzen. Die Jusos teilen auch nicht das Argument der Verwaltung, dass jeder einer Besteuerung durch einfache Ummeldung entgehen könne. Das Niedersächsische Meldegesetz schreibe vor, wo ein Hauptwohnsitz und wo ein Neben-wohnsitz anzumelden ist. „Damit kann man sich, bei gesetzeskonformen Verhalten, der Steuer nicht entziehen“, so Wölken. Die logische Folge ist aus Sicht der Jusos, dass sich viele Studenten gar nicht in Osnabrück anmelden werden, um einer Besteuerung zu entgehen. Dieser Flucht in die Illegalität könne aus Sicht der Jusos nur mit einem enormen Verwaltungsaufwand entgegengewirkt werden, so dass die Steuer am Ende mehr kosten als nützen würde.