„Die Förderung des Bücherlesens gehört zu den wichtigsten Bausteinen kommunaler Bildungs- und Kulturpolitik. Die Idee öffentlicher Bücherregale kann hier Abhilfe schaffen. Sie kann für mehr frei verfügbares und austauschbares Wissen sorgen. Nicht zuletzt kann sie breites Bürgerengagement wecken“, begründete der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Henning einen entsprechenden Vorstoß seiner Fraktion zur nächsten Ratssitzung. Erfreut stellte er fest, dass die CDU offenbar einen ähnlichen Vorstoß plane.
Unverändert sieht es Henning als Fehler an, seinerzeit im Rahmen eines Haushaltskompromisses mit der CDU auf die Stadtteilbibliotheken verzichtet zu haben. Henning: „Die Aufgabe brachte kaum Spareffekte und war in puncto Bildungsförderung und Integration geradezu kontraproduktiv.“
Auch deshalb seien jetzt frühzeitige Antworten nötig. Die Verwaltung soll somit beauftragt werden, bereits bis zur übernächsten Ratssitzung am 28. Juni konzeptionelle Überlegungen anzustellen, wie vor Ort – unter Einbeziehung bürgerschaftlicher Aktivitäten – ein Projekt „Öffentliche Bücherregale“ umgesetzt werden kann. Berücksichtigt werden sollen dabei die Einbeziehung entsprechender überregionaler Erfahrungen sowie die Aufnahme von Kontakten zu entsprechenden Kooperationspartnern. „Der nötige Platz könnte dabei in schulischen oder in städtischen Einrichtungen, aber auch in Räumlichkeiten freier Träger oder des Einzelhandels gefunden werden“, zeigt sich Henning zuversichtlich.
Als offene Bücherregale gelten – so der Fraktionsvorsitzende – überschaubare überdachte Räume, in deren Inneren sich Abstellplätze für Bücher befinden und für alle Menschen frei zugänglich sind. Die „Öffentlichen Bücherregale“ erfüllen danach gleich zwei Zwecke: Zum einen können dort alte Bücher, die Besitzer eventuell vernichten würden, abgestellt werden. Zum anderen dürfen dort befindliche Bücher mitgenommen werden.
„Sollte der Vorschlag angenommen werden, besitzt das sogar zusätzliche Vorteile. Menschen könnten sich alter Bücher entledigen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Daneben bekommen Buchspender wie andere neue Bücher zu lesen, ohne sie kaufen zu müssen“, schloss Henning.
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